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Narrative Expositionstherapie (NET) - 3-tägiger Kompaktkurs

Zertifiziertes Curriculum Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)

22. Juni 2023 – 24. Juni 2023

04. Juni 2023

Hauptstandort Windisch – Areal Königsfelden,

Zuweisende/Fachpersonen

Referenten oder Leitende

Prof. Dr. Thomas Elbert, Universität Konstanz, Lehrstuhl Klinische Psychologie und behaviorale Neurowissenschaften

PD Dr. Maggie Schauer, Universität Konstanz, Kompetenzzentrum Psychotraumatologie, Vorstandsmitglied Vivo International

Dr. Elisabeth Kaiser, Universität Konstanz, Klinische Psychologie und Neuropsychologie und Kompetenzzentrum Psychotraumatologie

Inhalt

NET ist eine traumafokussierte Psychotherapie, die ursprünglich zum Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten entwickelt worden ist. Zunehmend wird auch in anderen Zusammenhängen erkannt, dass PTBS selten eine Reaktion auf nur eine traumatische Erfahrung darstellt. Grundannahme der NET ist, dass sich durch die fehlende Kontextanbindung traumatischer Erinnerungen ein immer umfassendes, um sich greifendes neurokognitives Furchtnetzwerk herausbildet, das infolge multipler traumatischer Erlebnisse zu vielen, vom gegenwärtigen Kontext losgelösten Assoziationen führt. Dabei können sowohl häusliche Gewalterfahrungen als auch emotionale Vernachlässigungen wesentliche Bausteine in dieser Furchtstruktur darstellen. Entsprechend ist NET ein Behandlungsmodul, das bei einer grossen Bandbreite komplex traumatisierter Patienten angewendet werden kann. Anhand einer Lebenslinie leitet die Therapeutin den Patienten zu verlangsamter und streng chronologischer Erzählweise an, die sehr detailliert erfolgt. Zentral ist die Abwechslung der Erzählung der kontextuellen und inhaltlichen Fakten autobiografischer Repräsentation mit Details sensorisch-perzeptueller Repräsentation. Im Unterschied zu gewöhnlicher Anamneseerhebung geht es nicht nur um die Erfassung von Fakten, sondern es wird ein emotionaler, erlebnisnaher Bericht angestrebt. Im Laufe einer Narration soll die Verbindung zwischen impliziten „heissen“ und deklarativen „kalten“ Gedächtnisinhalten hergestellt werden. Wenn dies funktioniert, ist im Verlauf eine Habituation der emotionalen Reaktion bei Patienten zu beobachten.

Kursablauf

Der Kurs beinhaltet eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der NET sowie ein ausgiebiges Üben der einzelnen Elemente des Verfahrens (Lifeline, Exposition) sowie Selbsterfahrung mit der Methode. Weiter wird im Besonderen auf den Umgang mit Dissoziation und aufkommenden Schuld- und Schamgefühlen eingegangen. Es werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der NET vorgestellt. Nach dem dreitägigen Kurs kann die Methode unter Supervision angewendet werden.

 

Kosten

CHF 740.--

Mitglieder des Triregionetzwerks Psychotraumatologie erhalten 20% und Mitarbeitende der PDAG 40% Ermässigung.

Inklusive Seminarunterlagen

Kurszeiten

Donnerstag, 22. Juni 2023, von 09.30 bis 17.00 Uhr

Freitag, 23. Juni 2023, von 09.30 bis 17.00 Uhr

Samstag, 24. Juni 2023, von 09.00 bis 16.00 Uhr

 

Ort

Begegnungszentum (BZ) O.1, 1. Stock, Raum 110 "claudia pia fidelis"

Karte

Den Lageplan finden Sie hier.

Dr. med. Andreas Linde

Zentrumsleiter und Leitender Arzt, Zentrum für spezialisierte Psychotherapie und Psychosomatik

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

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