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Spezialsprechstunde Schmerzpsychologie

Die internationale Schmerzgesellschaft IASP empfiehlt bei chronifizierenden Schmerzen die Behandlungsplanung frühzeitig in einem interdisziplinären multimodalen Setting. Die Spezialsprechstunde hat zum Ziel, bei Patientinnen und Patienten mit hohem Chronifizierungsrisiko frühzeitig eine zweckmässige psycho-soziale Abklärung und Behandlung anzustreben, um einer langjährigen unimodalen Behandlung ohne Einbezug dieser Faktoren vorzugreifen.

Erwachsene 18 – 64

Ambulatorium und Tagesklinik für Erwachsene Aarau,

ambulant

Indikationen

  • Das Angebot richtet sich an Schmerzbetroffene mit und ohne wegweisende Befunde mit geringer Therapieresponse
  • Bei zunehmenden Einschränkungen von Lebensqualität und Funktionalität in verschiedenen Lebensbereichen (Schlaf, Familie, soziale Teilhabe, Beruf)
  • Bereitschaft, neben Inanspruchnahme passiver medikamentöser und interventioneller Behandlungen, sich aktiv für die Verbesserung der Selbstwirksamkeit mittels psychologischer Behandlungsmethoden einzusetzen
  • Zuweiser befürwortet die interdisziplinäre Zusammenarbeit. 

Angebot und Dauer

  • Die Spezialsprechstunde Schmerzpsychologie ist ein ergänzendes Angebot zum somatischen Behandlungsprogramm bei persistierenden Schmerzen als Hauptbeschwerden. 
  • Es können bei Indikation in der Regel fünf Sitzungen angeboten werden.  
  • Die Sprechstunde ist fachpsychologisch geführt und es besteht eine enge Zusammenarbeit mit unserem oberärztlichen Dienst.
  • Eine gemeinsame Konsultation mit Hausärztin/-arzt oder Spezialistin/Spezialist ist in Einzelfällen in Aarau möglich.

Inhalt

Ein schmerzpsychologisches Assessment zeigt Möglichkeiten der Schmerzbewältigung auf: 

  • Edukation und Entwicklung eines gemeinsamen Schmerz- und Therapieerwartungsmodells mit Betroffenen
  • Entspannungstechniken und Stressbewältigung, Umgang mit Schmerzverstärkung  
  • Bewältigung von Ängsten, Ressourcenstärkung, Strategien im sozialen Umfeld
  • Erfassung psychiatrischer Komorbidität (z.B. Schlafstörungen) mit Behandlungsempfehlungen
  • Peripheres Biofeedback: Training der Selbstwahrnehmung als Grundlage für Veränderung
  • Lösungssuche bei extensivem, nicht leitlinien-gerechtem Opiatkonsum in Zusammenarbeit mit Hausärztin/Hausarzt

Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch. 

Kontraindikationen

  • Mittelgradige bis hohe Sprachbarriere
  • Rigides somato-medizinisches Krankheitsmodell des Patienten/der Patientin
  • Ausgeprägte psychische oder soziale Instabilität: Bitte um telefonische Kontaktaufnahme vor der Anmeldung
  • Bereits laufende psychiatrische oder fachpsychologische Behandlung: Bitte um telefonische Kontaktaufnahme vor der Anmeldung
  • Onkologischer Schmerz

Ablauf

Anmeldung ⇒ Zusendung Fragebogen ⇒ Bei Rücksendung innerhalb von vier Wochen: Terminvergabe mit Wartelistenintervention ⇒ Erstkonsultation ⇒ Rücksprache Zuweiser ⇒ Bestimmung des Prozederes. 
Werden die Unterlagen durch die PatientInnen nicht retourniert erfolgt der Abschluss nach vier Wochen.

Kosten

Sämtliche Leistungen werden bei entsprechender Versicherung von der Grundversicherung abgedeckt und von den Krankenkassen übernommen.
Bei bestimmten Versicherungsmodellen ist eine Überweisung entsprechend den Versicherungsbedingungen, z.B. durch den Hausarzt, erforderlich.

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt in der Regel durch den Hausarzt oder den behandelnden Spezialisten:

–  Abschliessende Diagnoseliste/somatische Berichte
–  Aktuelle Medikationsliste
–  Fragestellung

Anmeldungen durch Psychotherapeuten oder Psychiater bitte im Voraus telefonisch absprechen (Therapieziele, Anordnungsmodell).

Zuweisung gerne per E-Mail an ambulatorium.aarau@clutterpdag.ch mit Vermerk «Schmerzsprechstunde».

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie ambulant (ZPPA)

Aktuelles

  • 26. Februar 2020

    «Wenn sich der Schmerz verselbstständigt»

    Aargauer Zeitung: Chronische Schmerzen ohne klaren körperlichen Befund sind keine Einbildung. Dank spezifischer Diagnose- und Behandlungsmethoden erhalten Betroffene Hilfe. Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG) beschreiten hier neue Wege.