Die Workshops finden alle gleichzeitig statt, weshalb Sie sich für einen der vier Workshops entscheiden müssen.
Workshop 1 – Umgang mit Persönlichkeitsstörungen der ICD-11 im klinischen Alltag
Prof. Dr. med. Sabine C. Herpertz
Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die grundlegenden Änderungen im Vergleich zu ICD-10, insbesondere den dimensionalen Ansatz und die differenzierte Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen. Anhand von Fallbeispielen und praktischen Übungen lernen die Teilnehmenden, wie sie die neuen Kriterien in der Diagnostik und Therapie und diagnostische Instrumente (Interviews, Fragebögen) im klinischen Alltag anwenden können. Der Workshop bietet Raum für Diskussionen und Austausch von Erfahrungen, um die Herausforderungen und Chancen, die sich aus den neuen Diagnosen ergeben, zu erörtern. Zudem werden Strategien zur Verbesserung der Kommunikation mit Betroffenen und zur Förderung einer empathischen und effektiven Behandlung vorgestellt.
Anmeldung Workshop 1
Workshop 2 – Mentalisierungsbasierte Gruppenpsychotherapie für Menschen mit Persönlichkeitsstörungen in Kliniken und Tageskliniken
Prof. Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath
Menschen mit Persönlichkeitsstörungen werden in Kliniken und Tageskliniken häufig in Gruppenpsychotherapien behandelt, was von den Therapeutinnen und Therapeuten aufgrund des meist vorherrschenden epistemischen Misstrauens spezifische Kompetenzen erfordert. Neben einer Gruppenpsychotherapievereinbarung hat sich zur Minimierung der Abbruchrate eine mentalisierungsbasierte Dynamische Administration (MDA) sowie eine mentalisierungsbasierte Psychoedukation bewährt. Thema sind ausserdem die spezifischen Probleme dieser Patientengruppe in psychodynamischen und mentalisierungsbasierten Gruppenpsychotherapie-Verläufen.
Anmeldung Workshop 2
Workshop 3 – Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen aus Sicht der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP)
Dr. Mathias Lohmer
Themen werden sein: Strukturdiagnose, Behandlungsvereinbarung, die Spezifika unterschiedlicher Persönlichkeitsstörungen (u.a. Borderline, Narzissmus, Schizoidie, Dissozialität), Behandlungsstrategien. Neben der Darstellung von Konzepten wird interaktiv an Video-Beispielen und mit Rollenspielen gearbeitet. – Lit.: M. Lohmer (Hg.): Psychodynamische Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen. Schatauer 2024.
Anmeldung Workshop 3
Workshop 4 – Leitlinienorientierte Psychopharmakotherapie bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen
Dr. med. Andreas Linde
Die pharmakologische Behandlung von Persönlichkeitsstörungen zielt nicht auf die Veränderung tief verwurzelter Persönlichkeitszüge ab, sondern konzentriert sich auf die Linderung spezifischer Symptome und die Behandlung komorbider psychischer Störungen wie Depressionen, Angst oder Impulsivität. Psychopharmaka werden meist ergänzend zur Psychotherapie eingesetzt und individuell an den jeweiligen Störungstyp sowie die Symptome angepasst. Die Evidenzbasis für den Einsatz von Psychopharmaka bei Persönlichkeitsstörungen ist begrenzt, und viele Anwendungen erfolgen off-label. Die Kombination mit Psychotherapie sowie eine regelmässige Evaluation der Wirksamkeit und Nebenwirkungen sind essenziell, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Im Workshop werden wichtige allgemeine und spezifische Behandlungsstrategien vorgestellt und anhand von Fallbeispielen besprochen.
Anmeldung Workshop 4