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Kanton Aargau unterstützt Pilotprojekt "Intensives Case Management – ICM"

19. September 2025

Der Regierungsrat hat beschlossen, das 3,5-jährige Pilotprojekt basierend auf der Verordnung über die Durchführung von Pilotprojekten in der Gesundheitsversorgung (VDPG) mit rund 1,9 Millionen Franken zu unterstützen. Das Projekt stellt eine Zusammenarbeit zwischen der Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG), dem Verein Beratungszentrum Baden plus (BZBplus) und der Stiftung Suchthilfe ags (Suchthilfe ags) dar.

Das Pilotprojekt hat zum Ziel, eine Versorgungslücke für Personen mit schwerwiegenden Abhängigkeitserkrankungen und psychosozialen Problemen zu schliessen und ein neues Betreuungsmodell für diese Zielgruppe zu testen. Dabei erproben die Projektträger das Konzept des sogenannten Intensiven Case Managements (ICM), das sich auf die komplexen Bedürfnisse dieser Klientinnen und Klienten fokussiert und eine nachhaltige psychiatrische, somatische und psychosoziale Stabilisierung der Betroffenen anstrebt. Der schadensmindernde Ansatz des Konzepts spielt eine zentrale Rolle. Bei den Betroffenen handelt es sich um Personen mit unbefriedigender Behandlungssituation und hoher Inanspruchnahme von Gesundheits- und Sozialleistungen, schwer erreichbare Personen und Personen mit dualer Diagnose (Suchterkrankung und psychische Erkrankung). Die Projektträger evaluieren die Wirksamkeit und den Nutzen der ICM-Intervention aus medizinischer, psychosozialer und wirtschaftlicher Sicht.

Enge Begleitung und Unterstützung nach Klinikaustritt
Das ICM sieht eine integrierende Betreuung vor, indem Fachpersonen der Suchthilfe ags und des BZBplus die Betroffenen nach einem Klinikaustritt proaktiv begleiten und unterstützen. Es geht über die Ansätze des traditionellen Case Managements hinaus und ist für die komplexen Bedürfnisse der Zielgruppe konzipiert.

Es zeichnet sich durch eine regelmässige enge Begleitung und ein fortlaufendes Monitoring aus. Die Fachpersonen stellen einen wichtigen und kontinuierlichen Bezugspunkt für die Betroffenen dar. Die Betreuung der betroffenen Personen findet sowohl ortsunabhängig als auch in den Räumlichkeiten der PDAG und der Beratungsstellen statt. Das aufsuchende Vorgehen ist dabei von grosser Wichtigkeit, denn nur so können die Adressaten teilweise überhaupt erst erreicht werden. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des Projekts eine punktuelle ärztliche Betreuung der Betroffenen durch die PDAG.